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Wie Alfred Kürsten den Tournee-Service in Europa erfand!

Es ist eine Geschichte, die sich zu erzählen lohnt und die ihren Anfang in den 60er Jahren nahm. Der junge Busfahrer Alfred Kürsten aus Insul (ein kleines Eifel-Dorf mit 500 Einwohnern) beschreibt sich selbst zu dieser Zeit als konservativ, aber so war das damals nun mal. Es gab ein paar große Namen unter den Veranstaltern – von einer Veranstalterszene konnte man bei weitem noch nicht sprechen. Alfred Kürsten arbeitete zu dieser Zeit bei einem Bonner Unternehmen und unternahm seine ersten Fahrten zur Beethovenhalle. Seine konservative und zuverlässige Art kam an und schnell fragte man gezielt nach dem „Eifler“ als Fahrer. Auf diese Weise entstand der Kontakt zu dem großen Hamburger Veranstalter Funke und mit ihm auch die erste Verbindung zu den Stars der damaligen Zeit. Les Humphries war einer der ersten Künstler, die Alfredo begleitete – aber wie kam es überhaupt zu dem Namen Alfredo?

Alfred Kürsten hat weder einen italienischen Ursprung noch sehnte er sich nach einem Künstlernamen. Er ist wie so oft im Leben aus einer Not heraus entstanden, denn die meisten englischsprachigen Künstler hatten Probleme, seinen Namen richtig auszusprechen. Alfredo war einfacher, melodischer und passte doch auch irgendwie in dieses Umfeld.

Doch mit der Selbstständigkeit und der Gründung von Alfredos Tournee-Service sollte es noch bis 1984 dauern. In der Zwischenzeit fuhr er immer häufiger für viele Veranstalter aus ganz Europa und lernte allerhand Menschen kennen. Er war beliebt und die ersten Erfolge stellten sich ein, sodass er sich, zunächst als Hobby abgetan, den ersten eigenen Bus anschaffte. Aus einem Beruf wurde eine Leidenschaft und in den 70er Jahren half Alfredo bei der Entstehung des ersten Nightliners mit. Ein Bus mit Betten – das war neu in Deutschland. Doch diese Trends schwappten genauso wie die Künstler über den großen Teich herüber und von den Rolling Stones bis zu Udo Jürgens fuhren sie alle mit Alfredo. Zu den einen Künstlern entwickelten sich Freundschaften, die noch bis heute anhalten – bei den anderen Künstlern war man froh, wenn sie den Bus ohne große Schäden wieder verließen.

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Einsatz, Diskretion und Ruhe machten Alfredo zum Liebling der Stars

Der Weg in die Selbstständigkeit war mehr eine gewagte Erfindung als eine durchdachte betriebliche Entscheidung. Denn einen Tournee-Service, der sich auf das Kutschieren von Stars und Sternchen konzentrierte, gab es so in Deutschland noch nicht. Mit viel Einsatz, einer Ehefrau, die ihm den Rücken freihielt, aber vor allem auch mit seiner ruhigen und diskreten Art begegnete Alfred Kürsten seinen Reisegästen – von Michael Jackson bis zu Howard Carpendale – und man traf sich auf einer Augenhöhe, denn monatelanges oder sogar jahrelanges Reisen auf engstem Raum schweißte sie schnell zusammen.

Das Geschäft lief an und es wurde erfolgreich. Für viele war er immer noch der „Eifler“, aber für andere wurde er zum Wegbegleiter oder sogar Freund. Die Freundschaft zu Nana Mouskouri ist bis heute geblieben und mit ihr würde er jederzeit wieder auf Tour gehen, auch wenn er jetzt ein bisschen egoistischer geworden ist und sein Leben im Ruhestand genießen möchte. Die „Arbeit“ überlässt er inzwischen seinen drei Kindern Andrea, Stefan und Jürgen, die alle von frühester Kindheit an in das Familienunternehmen eingebunden wurden.

Alfred Kürsten hätte noch die eine oder andere aufregende Geschichte zu erzählen – das wissen viele, denn nicht umsonst hat man ihm schon vor Jahren angeboten, ein Buch zu schreiben. Doch das ist nicht Alfredos Art. In seinem Geschäft geht es um Vertrauen und das verspielt man nicht, indem man Geld mit einem Enthüllungsbuch verdient.

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